DIE WING CHUN LEGENDE

Die Entstehung einer Kampfkunst

Die Kampfkunst Wing Chun entstand vor ca. 350 Jahren aus dem Shaolin Kung Fu. Die Legende besagt, dass der damalige Kaiser die Macht der Shaolin aufgrund ihrer Kampfkunstkenntnisse fürchtete und daher ihr Kloster abbrennen ließ. Viele Mönche starben.

Fünf Meister, darunter eine Frau, konnten fliehen und versteckten sich. Sie überarbeiteten daraufhin ihren Kung-Fu-Stil enorm mit dem Fokus auf Effektivität. Besonderen Einfluss hatte angeblich genau diese eine Frau, Meisterin Ng Mui, die wegen ihrer körperlichen Unterlegenheit ganz neue Ideen entwickelte.

Ng Mui widmete sich ganz der Kampfkunst und entwickelte die weichen, fließenden und gleichzeitig ausgeführten Elemente ihrer neuen Kampfkunst nach dem Vorbild eines Kranichs und die stechenden, blitzartigen Bewegungen nach dem Vorbild einer Schlange. Beide Tiere soll sie eines Tages im Kampf gegeneinander gesehen und sich davon inspirieren lassen.

Während der Zeit, in der sie sich vor den kaiserlichen Truppen in einem Dorf versteckt hielt und dort ihr System weiterentwickelte, wurde sie von dem Mädchen „Yim Wing Chun“ um Hilfe gebeten. Dieses war bereits einem Mann versprochen, wurde jedoch immer wieder von einem Dorfschläger namens Wong bedrängt. Niemand wagte es, sich ihm in den Weg zu stellen.

Ng Mui willigte ein, Yim Wing Chun zu unterrichten, versteckte sich mit ihr drei Jahre in einem Tempel und lehrte sie dort ihre neue Kampfkunst. Derart ausgebildet, kehrte Yim nach drei Jahren in ihr Dorf zurück, forderte nach abermaliger Belästigung Wong zum Kampf heraus und schlug ihn zu Boden.

Yim Wing Chun setzte danach ihr Studium der Kampfkünste bei Ng Mui fort. Später heiratete Yim den ihr versprochenen Mann und gab ihm all ihr Wissen weiter. Er war es dann auch, der diese neue Kampfkunst zu Ehren seiner Frau nach ihr benannte.

So wurde das junge Wing Chun, neben einigen weiteren Einflüssen von außen, über drei Jahrhunderte lang als geheime Kampfkunst meist nur in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben.

Dies änderte sich erst im 20. Jahrhundert durch eine Person.