… bedeutet „der ewige Frühling“ und ist eine Kampfkunst, die vor ca. 350 Jahren aus dem Shaolin Kung Fu entstand.
Sie gehört zu den inneren Kung-Fu-Stilen (wie z. B. Tai Chi) und wurde den Überlieferungen nach von einer Frau entwickelt, speziell konzipiert, um auch gegen körperlich überlegene Gegner eine Chance zu haben. Diese Einflüsse stechen auch heute noch hervor und machen Wing Chun zu einer in vielerlei Hinsicht andersartigen Kampfkunst.
Der Legende nach wurde es von einer Nonne entwickelt, die in ihrer Gewichtsklasse mit den Männern nicht mithalten konnte und somit bei Techniken, die allein auf Körperkraft beruhten, immer unterlegen war. So entwickelte sie ein System, das speziell darauf ausgelegt ist, auch mit wenig Körperkraft trotzdem eine gewisse Chance zu haben.
Es beruht auf einer besonderen geometrischen Struktur, Energiekonzepten sowie gewissen Algorithmen und Leitideen.
Dabei werden besonders stabile Winkel (45° / 135°) verwendet. Außerdem wird die Grundstruktur des Körpers von Knochen und Muskelaufbau so ausgenutzt, dass kinetische Energie möglichst effizient fließen kann.
DAS WING CHUN TRAINING
… besteht aus vielen Aspekten. Meist werden die Übungen mit einem Partner durchgeführt. Grundlage von allem sind die Formen „Siu Nim Tao“ und „Chum Kiu“. Diese enthalten die Grundtechniken, die jeder Anfänger lernen muss, um fortgeschrittene Techniken zu verstehen und anwenden zu können. Wir werden jedoch auch zu Beginn immer wieder Exkurse in andere Gebiete anbieten, um Ausblicke zu gewähren und jedem Schüler, bezogen auf seine Lernweise, die besten Lernmöglichkeiten zu bieten.
Dazu gehört zum Beispiel das „Chi Sao“, eine Gefühlsübung, die Reflexe und Geschwindigkeit schult. Der Mensch benötigt viel länger, um auf visuelle Reize als auf taktile Reize zu reagieren. Daher ist diese Übung sehr wichtig.
Dann wäre da noch die „Holzpuppe“, die einen stärkeren Gegner simuliert. Man trainiert nicht mit der Holzpuppe, sondern die Holzpuppe trainiert einen, da man seine erlernten Techniken neu anpassen muss. Es werden korrekte Winkel geschult und die Kraftübertragung geübt.
Die „Biu Tze“ ist die fortgeschrittenste Form, die absolute Notfalltechniken enthält. Sie erfordert ein hohes Technikniveau und nahezu perfekte Kontrolle, wodurch sie und ihre Techniken traditionell erst auf den höheren Graden unterrichtet werden.
Wing Chun an sich ist ein waffenloses System. Allerdings werden Langstock und Doppelmesser in Verbindung mit dem Wing Chun unterrichtet. Der Umgang mit Waffen schult ein ganz neues offensives Körpermuster, das einem viel Struktur und Impulsivität lehrt.
Der Schwerpunkt liegt meist zu ca. 90 % auf Handtechniken. Kicks werden traditionell nur bis auf Hüfthöhe trainiert und sehr selten angewendet. Wir werden jedoch aufgrund unserer Taekwondo-Erfahrung diesem Gebiet mehr Aufmerksamkeit schenken, da es eine unheimlich gute Körperschule ist. Höhere Kicks sorgen automatisch für gute Rumpfstabilität und Dehnung, sodass sie eine gute Körperhaltung fördern und Fehlhaltungen vorbeugen und sogar korrigieren können. Außerdem kann man sich nur gegen etwas gut verteidigen, wenn man selbst weiß, wie es funktioniert.